Wer von der teuren Konkurrenz geglaubt hat, CAMBRIDGE Audio würde nach der Entwicklung des Vollverstärkers 840A V2 aufhören, sieht sich jetzt mit einem ernstzunehmenden Gegenspieler konfrontiert !! Das Interesse an richtig guter Stereo – Wiedergabe lebt wieder stark auf, insofern ist die Entwicklung einer außerordentlichen Vor- Endstufen – Kombi nur naheliegend !! Diese Geräte sind natürlich, genau so wie die Verstärker 740A und 840A V2 in Multi-Kanal-Anlagen integrierbar. Jeder beliebige der insgesamt 8 Eingänge der 840E kann für einen festen Pegel programmiert werden, und können jedem AV-Receiver für hochwertige Musikwiedergabe bei den Front-Kanälen aushelfen.
Damit nicht genug, gibt es weitere Highlights, die zwar bisher keiner vermisst hat, die den Umgang mit den Geräten aber sehr angenehm machen. Auf dem übersichtlichen Display des 840E kann z.B. jeder Eingang mit einem eigenen Namen versehen, und individuell vorgepegelt werden. Zusätzlich lassen sich die Einstellungen der Klangregler für jeden Eingang abspeichern, so steht eine einmal gefundene Einstellung immer wieder zur Verfügung.
Eingang 1 und 2 können wahlweise per XLR- oder RCA-Kabel angesteuert werden, dazu sitzen 2 Umschalter auf der Rückwand, direkt neben den Buchsen. Wer jetzt jubelt, „eine symmetrische Vorstufe für so wenig Geld“, muss beim Blick ins Innere erfahren, dass auch in England die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Intern arbeitet die Vorstufe unsymmetrisch, XLR-Eingangs-Signale werden direkt hinter den Buchsen per OP-AMP desymmetriert, und die XLR-Ausgangs-Signale werden direkt vor den Buchsen auf die gleiche Weise „erzeugt“.
Das Innenleben der Vorstufe 840E zeigt annähernd 80 Relais (die vielen schwarzen Rechtecke), da muss selbst ein Experte einige Zeit nachdenken, wofür die wohl alle gebraucht werden !! Die Lautstärke-Regelung ist genau wie im 840A mit Relais realisiert, der Einstellbereich ist hier auf 0 bis -95 dB ausgeweitet, wofür alleine 28 Relais benötigt werden. Diese Regelung arbeitet sehr genau, und es gibt eine deutliche akustische Rückmeldung beim Betätigen des Reglers.
Ober- und Unterhalb der Relais sieht man eine Neuheit, in den Alu-Kästchen (TerraPin = 10 Pin) sind diskret aufgebaute vergossene Puffer (= TPB – siehe unten im Foto) bzw. Verstärker (= TPA – siehe oben), die angeblich viel besser sind als OP-AMPs. Das mag stimmen oder auch nicht, wenn aber die per XLR ein- und ausgehenden Signale per NE5532 desymmetriert bzw. symmetriert werden, so kann das End-Ergebnis nicht besser sein, als diese OP-AMPs zulassen !! Und auch die unsymmetrischen Eingänge werden per NE5532 gepuffert. Wer uns kennt weis, dass wir diese OP-AMPs grundsätzlich tauschen. Wenn die NE5532 nur als Puffer (GAIN = 1) eingesetzt werden, sollen diese nach der allgemein geltenden Theorie nicht hörbar sein, da hier keine Verstärkung auf das Signal „einwirkt“. Leider stimmt das zumindest im Falle der NE5532 nicht (wie sich leicht heraushören lässt !!), so dass wir bei der Modifikation des 840E natürlich auch diese OP-AMPs tauschen !!
Was man außerdem sieht, sind Cambridge-eigene Elektrolyt-Kondensatoren in der Stromversorgung (die runden Grünen), und sogenannte NonPolare Elektrolyt-Kondensatoren (die runden Braunen), die Gleichspannungs-Anteile des Audio-Signals „auskoppeln“. Elektrolyt-Kondensatoren im Signalweg gelten nicht als gute Wahl, müssen manchmal aber dennoch eingesetzt werden. Wo wichtig, werden diese durch uns getauscht, oder durch weitere Veränderungen der Schaltungen können wir diese oft durch hochwertige Folien ersetzen.
Die Stromversorgung oder POWER – SUPPLY (wer es lieber „englisch“ mag), verfügt über einen ordentlichen RK-Trafo (unter der Blechhaube), ist ansonsten aber mit konventionellen Bauteilen aufgebaut. Neben den 1N4002 Gleichrichter-Dioden sind CAMBRIDGE-eigene Siebkondensatoren (weiß/blau) verbaut. Diese werden von uns ebenfalls ausgetauscht, denn alle bisherigen Hörtest zeigten, dass es für diese Aufgabe bessere Kondensatoren gibt !! Die Ausgangs-Spannung AC des RK-Trafos ist wie üblich viel höher gewählt als nötig, so dass sich der große Kühlkörper wegen hoher Verlustleistung der Spannungs-Regler stark erwärmt. So wird fast die Hälfte der Leistung des RK-Trafos gleich wieder in Wärme umgewandelt, der „Rest“ dürfte in diesem Fall aber immer noch ausreichen.
Genug der Vorrede, denn Erstens sorgen diese Punkte dafür, dass wir immer genug zu tun haben, und Zweitens ist die eigentliche Frage ja, wie es denn klingt ??
Wir denken, dass für besten Klang eine Vorstufe (also die Trennung von Endverstärker und Vorverstärker) unverzichtbar ist. Die Aufgaben beider sind einfach zu unterschiedlich, denn während in der Vorstufe, wegen der Abschwächung durch das Poti, mit winzigen Pegeln (in der Regel kleiner 50mV) gearbeitet wird, muss die Endstufe etliche Ampere an Ihren Ausgängen zur Verfügung stellen. Eine Beeinflussung des Vorstufen-Teils durch die Endstufe ist, wenn beide in einem Gehäuse untergebracht sind, praktisch nicht zu verhindern. Und da alle Signale auf dem Weg zum Lautsprecher die Vorstufe passieren müssen, kann die Kette nicht besser klingen als die Vorstufe zulässt !!
Zeigt uns die Vorstufe 840E also den Weg zum „audiophilen Paradies“ ?? Zum Teil JA, zum Teil NEIN.
Der erste Kontakt mit dem 840E ist sehr positiv: Es klingt ausgewogen, also „neutral“ im besten Sinne, es klingt sauber mit guter Auflösung, es rauscht nicht, es nervt nicht, die Bedienung bereitet keinerlei Probleme, die Fernbedienung mit massiver Alu-Platte liegt gut in der Hand, man hört kein Trafo-Brummen, und könnte eigentlich zufrieden sein. Wäre da nicht dieser „unverbindliche“ Klang, der sich so auch beim 740A findet, und deshalb schon fast als „Markenzeichen“ von CAMBRIDGE Audio gelten kann.
Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, klangliche Abstimmungen zu finden, die möglichst Vielen gefallen. Das Fehlen von „Kanten“ und „Ecken“, das Abmildern schroffer Impulse, das „Verbindliche“ des Klangs tut keinem „weh“, und kann deshalb als durchaus gelungener Kompromiss betrachtet werden. Wir erwarten allerdings von einer guten Anlage, dass sie uns genau zeigt, was in der Musik „steckt“ !! Das ist natürlich nicht immer „schön“, aber jede Aufnahme ist genau genommen ein Unikat, und sollte deshalb auch wie ein Unikat klingen !! Wer will schon einen TOM WAITS, der wie JON BON JOVI klingt ?? Umgekehrt sollte BON JOVI natürlich auch nicht wie TOM WAITS klingen !!
Bei aller Kritik möge jedoch bedacht werden, dass auch andere Hersteller diesen „unverbindlichen“ Klang als Ihr Abstimmungsziel entdeckt haben. Wir sind sicher, dass der 840E mit praktisch jedem Vorverstärker des Weltmarktes der großen Hersteller konkurrieren kann !! Dazu kommt noch, dass die Endstufe 840W klanglich in eine etwas frischere Richtung abgestimmt ist, so dass diese Kombination besser spielt als die Geräte alleine.
Also Lötkolben angeheizt, und die Schubladen mit den sündhaft teuren Bauteilen geöffnet !! Bei der Beschreibung des Innenlebens des 840E haben wir ja bereits die Punkte hervorgehoben, wo unsere Modifikation ansetzt. Also das Gerät zerlegt, und die Stromversorgung so schnell und störungsarm wie möglich gemacht, einige Koppel – Kondensatoren entfernt, die anderen durch hochwertige Folien ersetzt, und natürlich viel bessere OP – AMPs verbaut. Zu langen Signalwegen auf den Platinen werden hochwertige Kabel parallel-geschaltet, die Beschaltung der Eingänge verändert, usw.. Insgesamt werden mehr als 110 Bauteile getauscht und verändert, das sind u.a. 10 Gleichrichter-Dioden, mehr als 50 Elektrolyt-Kondensatoren, fast 30 Koppel-Kondensatoren und bis zu 16 OP-AMPs getauscht, sowie zahlreiche weitere Bauteile ergänzt. Das klingt nach sehr viel Arbeit, und das ist es auch !!
Hier stellt sich dann natürlich die Frage, lohnt sich der ganze Aufwand ?? Denn wir haben ja auch eine eigene Vorstufe im Programm, die PRE-PGA2310, die nicht erst modifiziert werden muss, und zusätzlich mit Accustrom betrieben wird, was bei der 840E nicht möglich ist.
Fest steht, dass sich trotz des sehr unterschiedlichen Konzepts, die modifizierte 840E und unsere PRE-PGA2310 klanglich kaum unterscheiden !! Man benötigt schon sehr viele verschiedene CDs, um heraus zuhören, dass die hoer-wege Vorstufe PRE-PGA2310 minimal „gnadenloser“ bei Impulsen zupackt, und trotzdem eine winzige Spur mehr „Schmelz“ auf die Töne legen kann. Unverbindlich klingt die 840E nach dem Umbau definitiv nicht, das Zuhören macht richtig „Spass“, ohne ins Überanalytische oder gar „Schrille“ zu kippen.
Will man alles aus dieser Vorstufe „herauskitzeln“, so bedeutet das eine Menge Arbeit. Aber dann ist man dem „audiophilen Paradies“ sehr nahe !! Deshalb lautet unser Fazit: „Well done !!“. Im Vergleich zu anderen exzellenten Vorstufen ist der Preis immer noch sehr moderat, Aufbau und Design sind gut und wertig gemacht, die Möglichkeiten dieser Vorstufe sind zahlreich, und sie ist praktisch unkaputtbar.
In Verbindung mit dem (hoer-wege modifizierten) CD-Spieler 840C, sowie der neuen Endstufe 840W, hat man eine Kette auf allerhöchstem Niveau, die mit nur einer Fernbedienung auskommt, und zeitlos schön aussieht !!
Die Verstärkung der 840E ist übrigens erfreulich praxisgerecht gewählt, 1 Volt am Eingang werden zu max. 4 Volt am Ausgang, oder 3 Volt am Eingang zu 12 Volt am Ausgang. Steht das Poti auf -12 dB, entspricht der Eingangs-Pegel exakt dem Ausgangs-Pegel.
Der 1. deutsche Testbericht zur 840E und 840W steht in der Zeitschrift STEREO Ausgabe 10/2008. Unter dem Titel „STARKE CHARAKTERE“ wird ab Seite 56 ff u.a. über den Vorverstärker 840E und den Endverstärker 840W von CAMBRIDGE AUDIO berichtet.
Wir zitieren (leicht verkürzt) aus dem STEREO Test: „…Wir können eine gewisse, nicht alltägliche Begeisterung für diese praktisch fehlerlosen Amps nicht verhehlen. Wenn mich als Autor dieser Zeilen ein guter Freund fragte, was ich für rund 5000.- € heute kaufen würde, um die nächsten Jahre überglücklich Musik zu hören, dann wäre diese …… um den 840C CD-Spieler ……….. ergänzte …… Kombi ……. ein ganz, ganz heißer Kandidat aufs Siegertreppchen. Das sollte als Kompliment wohl reichen. Ende des Zitats.
Die Zeitschrift AUDIO folgte im Juli 2009. Unter dem Titel „Heiße Riesen“ wird ab Seite 22 ff der 840E attestiert: „…Ein Quervergleich mit der teureren Audionet Pre1 G2 ergab dann eine überraschende Standortbestimmung: Die 840E wirkte zwar einen Hauch erdiger in den Klangfarben und weniger fein aufgelöst am obersten Ende, aber auch kräftiger, rhythmisch prägnanter und summa summarum kaum schlechter als ihre deutsche Kollegin. Ende des Zitats.
Auf der Homepage von CAMBRIDGE-AUDIO findet sich zum Download u.a. ein Artikel aus der amerikanischen Zeitschrift „the absolute sound“ vom November 2008 unter dem Titel „Cambridge Graduates“. Hier das Fazit des Autors Neil Gader: „… By any standard the Cambridge Audio Azur 840E and 840W rank as excellent components and at roughly 3.500.- €, a supernatural deal……Do the superstars of the industry have anything to fear? Let me put it this way – I wouldn’t suggest they ignore the footsteps coming up behind them. This pair from Cambridge has graduated with honors and is ready to take on the world. Ende des Zitats.
Preise und Lieferbarkeit: Die HiFiWERKSTATT hoer-wege liefert gerne CAMBRIDGE AUDIO Geräte, sowie das hoer-wege Umrüst-Kit mit ausführlicher Anleitung, Fotos der Platinen mit Markierung der zu tauschenden Bauteile, bleifreiem Lötzinn und Flußmittel-getränkter Entlötlitze, sowie rund 100 Bauteilen in allerbester Qualität. Den Umbau sollten nur erfahrene Lötern vornehmen !! Die aktuellen Preise finden sich unter CAMBRIDGE AUDIO Verstärker-Preise.
Geübte „Löter“ sollten für den Umbau etwa 10 Stunden einplanen. Wenn anschließend etwas nicht funktioniert, helfen wir gerne weiter, nur kann das u.U. wegen dem hohen Zeitaufwand bei der Fehlersuche teuer werden !!
Wer sich den Umbau nicht selbst zutraut, der beauftragt die HiFiWERKSTATT hoer-wege, oder einen unserer autorisierten Partner. Dadurch wird das Ganze natürlich teurer, siehe CAMBRIDGE AUDIO Verstärker-Preise. Aber dafür gibt es die Sicherheit, dass der Umbau von Profis vorgenommen wurde, außerdem gewähren wir in jedem Fall 2 Jahre Garantie auf den Umbau. Bei modifizierten Geräten verfällt natürlich die Hersteller-Garantie, wer aber über uns gekaufte Neugeräte von uns modifizieren lässt, braucht sich darüber keine Gedanken zu machen, da wir dann auch für das Gerät eine 2-jährige Garantie übernehmen. Selbstverständlich helfen wir auch nach Ablauf dieser Frist, sollte das modifizierte Gerät irgendwann einmal Probleme machen.
Außerdem kann die HiFiWERKSTATT hoer-wege Schaltpläne sehr vieler anderer Geräte beschaffen und Tipps geben, welche Bauteile gegen höherwertige getauscht werden sollten. Die entsprechenden Bauteile einschließlich Anleitung liefern wir gleich mit. Eine Liste der Geräte, für die bereits erprobte hoer-wege Umrüst-Kits verfügbar sind, gibt es unter Die Liste der modifizierten Geräte. Sollten Sie Ihr Gerät in dieser Liste nicht finden, fragen Sie trotzdem an. Der Umbau kann selbstverständlich auch von der HiFiWERKSTATT hoer-wege, oder unseren autorisierten Partnern, vorgenommen werden.