Röhren: Die Zweite !! Natürlich ebenfalls von AUDIO RESEARCH, denn diese Vorstufen machen einfach enorm viel „richtig“. Also kein bißchen „Sound“, sondern einfach „nur“ Musik, aber auf eine „Art“, die ein „Transistor“ nicht schafft. Und passt damit perfekt zu unserem Ideal: Wir wollen Musik hören, und nicht die Geräte.
Wer so denkt, „landet“ automatisch bei den AUDIO RESEARCH Vorstufen. Die sind solide gemacht, weitestgehend brumm- und rauschfrei, ohne Zicken und Allüren, wenn man einmal von den 600 Stunden „Einbrenn-Zeit“ absieht, und machen schlicht und einfach ihren „Job“. Der Nutzer muss weder auf eine Fernbedienung, noch eine Eingangs-Wahl per Relais, oder die Stummschaltung der Ausgänge beim Ein- und Ausschalten verzichten, und verfügt außerdem über eine verschleißfreie und feine elektronische Pegelregelung. Die Röhren sollen 5.000 bis 10.000 Stunden durchhalten, und werden dann auf Wunsch zu einem fairen Preis von AUDIO REFERENCE ersetzt. Also eine Röhren-Vorstufe, die sich in jede Kette einfach integrieren lässt, im Betrieb wegen der Spannungs-Regelung per Röhre relativ warm wird, und rund 150W aus dem Stromnetz „verbruzzelt“, aber lange und zuverlässig ihren „Dienst“ versehen wird. Man sollte sie trotzdem etwa 30 Minuten „vorheizen“, bevor man intensiv damit hört.
Da gibt es außer am Preis wirklich nichts mehr zu meckern, zumal auch der Blick „unter den Deckel“ keine echten Schwachstellen offenbart. Dass diese Vorstufe klanglich „besonders“ ist, offenbart sich in einer guten Kette recht schnell. Es gilt im Prinzip das Gleiche wie bei der LS 17 SE, nur macht die 3-mal so teure REFERENCE 5 SE erwartungsgemäß alles noch ein wenig besser.
Der Aufbau der REFERENCE 5 SE: Nach der Relais-Umschaltung der Eingänge (7 x XLR und 7 x RCA) direkt auf der Rückwand, gelangen die Signale über massive Silber-Kabel ganz rechts oben auf die Platine (siehe Foto unten). Anschließend folgt die Pegelregelung, bevor dann 4 Stück 6H30 Doppel-Trioden die Verstärkung „übernehmen“. Röhren-typisch werden wegen der „einfachen“ Betriebs-Spannung Koppel-Kondensatoren am Ausgang benötigt (die 4 weißen Rechtecke ganz links im Bild unten), bevor es mit ca. 600 Ohm Ausgangs-Widerstand, wahlweise per XLR- oder RCA-Anschluss, zu beliebigen, aber möglichst guten, Endstufen „weitergeht“.
Die verwendeten Bauteile sind durchgängig hochwertig, aber natürlich wissen wir, dass es noch bessere Bauteile gibt, und wo es Sinn macht, diese einzusetzen. Die Stromversorgung ist der Preisklasse angemessen, also „standesgemäß“ und ziemlich „massiv“. Ein streufeld-armer, aber leider nicht ganz brummfreier R-Core-Trafo „liefert“ die „rohe“ Anoden-Spannung, nach der Gleichrichtung stehen 460V DC zur Verfügung. Für die anderen Spannungen gibt es auf der rechten Seitenwand einen formidablen, aber ebenfalls nicht brummfreien RK-Trafo. Die „rohe“ Anodenspannung von 460V wird mittels der großen Röhre links unten auf „zahmere“ 180 Volt „heruntergeregelt“. Dass diese Röhre (Sovtek 6550) deshalb ordentlich „warm“ wird, versteht sich von selbst. Die Heizspannung aller Röhren, ebenso wie die Anoden-Spannung, wird „sanft“ hochgefahren, der Strom für die Röhren-Heizung ist auch hier eher niedrig gewählt. So sind lange Lebensdauer und hohe Zuverlässigkeit praktisch „garantiert“. Die Betriebs-Spannungen für die Lautstärke-IC’s werden zwar ebenfalls aufwendig geregelt, aber nur mit den einstellbaren Reglern LM317 bzw. LM337. Die hier weiterhin eingesetzten Bauteile sind weniger hochwertig als bei der Aufbereitung der Anoden-Spannung, aber immer noch OK. Dennoch völlig klar, dass wir die gesamte Stromversorgung ab dem Trafo mit allerfeinsten Bauteilen aufwerten, und natürlich an einige Stellen wieder zusätzlich Kondensatoren verbauen, die AUDIO RESEARCH möglicherweise „vergessen“ hat.
Die Stromversorgung: Neu eingesetzt werden natürlich nur allerfeinste Bauteile. Alle Dioden werden durch ultraschnelle, soft-recovery Ausführungen ersetzt, als Siebkondensatoren finden nur MUNDORF MLGO+ sowie MUNDORF MLGO und PANASONIC FM Verwendung. Die einstellbaren Spannungs-Regler werden durch hochwertige Festspannungs-Regler ersetzt, nach kleinen Änderungen am Platinen-Layout. Gerade fertig geworden sind unsere speziellen POWER SUPPLY Platinen, die „huckepack“ auf die große AUDIO RESEARCH Platine aufgesetzt, oder per Schraubbolzen an die linke Seitenwand gesetzt werden, und die die noch bessere Aufbereitung der Anoden-Spannung mit 6 x bzw. 8 x MUNDORF MLGO+ 470µ/550V (Stückpreis 47,90.- €) ermöglichen. Außerdem sind auf diesen Platinen MUNDORF TCAP-Folien (30µ/600V) und PANASONIC NHG 33µ/450V montiert. Siehe dazu die Fotos weiter unten. Mit diesen Änderungen wird die Stromversorgung der REFERENCE 5 SE SEHR VIEL besser, und dürfte derzeit das Maximum darstellen, was bei Röhren-Vorstufen möglich ist.
Der Signalweg: Die Verbesserung der Stromversorgung war natürlich nur die „Pflicht“, danach folgt bekanntlich die „Kür“, also die Verbesserung der eigentlichen Vorstufe. An den wichtigen Stellen werden die Metallfilm-Widerstände durch DALE VISHAY Widerstände ersetzt, die Koppel-Kondensatoren, in Verbindung mit einigen Anpassungen, werden wahlweise durch MUNDORF Silber/Öl ersetzt (Stückpreis 3µ9/1000V = 99,90.- €, benötigt werden 4 Stück), die natürlich deutlich besser sind als die von AUDIO RESEARCH verwendeten Kondensatoren. Parallel dazu schalten wir eine Kombination aus MUNDORF ZN, sowie ein kleinerer MUNDORF Silber/Öl. Das klingt schon unglaublich „durchsichtig“, aber ohne im geringsten „unnatürlich“ zu wirken. Aber wir werden noch einiges „ausprobieren“, vielleicht gibt es ja noch bessere Kombinationen (Stand August 2013).
Unter dem Strich werden mehr als 90 Bauteile getauscht und ergänzt, das sind u.a. 16 Dioden, 4 Spannungs-Regler, 34 Elektrolyt-Kondensatoren, 12 Koppel-Kondensatoren, bis zu 40 Widerstände, zahlreiche Folien, usw.. Wer „alles“ will, sollte unbedingt die von uns speziell entwickelten „huckepack“ POWER-SUPPLY-Platinen für die Aufbereitung der Anoden-Spannung einsetzen. Erst damit erreicht die REFERENCE 5 SE eine schlicht „atemberaubende“ Wiedergabe-Qualität, die jeden Transistor weit „hinter sich lässt“. Der Klang ist nach all unseren Änderungen enorm „schnell“, trotzdem „warm“ und „sahnig“, mit „mächtig“ Druck, aber sehr angenehm und „mitreißend“, enorm „spannend“, aber kein bißchen „nervig“, und erst recht nicht „unnatürlich“. Mag mag einfach nicht mehr „Ausschalten“ (wir sind jetzt schon bei den Risiken & Nebenwirkungen), weil man das Gefühl hat, als hört man jede Scheibe „NEU“. Es ist wirklich nichts „Spektakuläres“ oder „Aufgesetztes“, sondern einfach nur und völlig selbstverständlich MUSIK !! Wäre da nicht der Preis von rund 15.000.- €, würden wir jedem mit einer hochwertigen Anlage raten: KAUFEN !!
Testberichte zu den aktuellen AUDIO RESEARCH Röhren-Vorstufen LS17 SE, LS 27 und REFERENCE 5 SE, sind international zahlreich veröffentlicht worden, eine schnelle Suche im Internet bringt reichlich Lesestoff. Wir möchten hier einen Bericht von Wilfried Kress in „seiner“ Zeitschrift „hifi&records“ herausheben, der in der Ausgabe 4/2012 ab Seite 26 ff. nachzulesen ist. Berichtet wird über die aktuell 14.700.- € teure REFERENCE 5 SE, die mithin gut das 3-fache der LS 17 SE kostet. Wir halten diesen Bericht dennoch für empfehlenswert, weil nicht nur ein Streifzug durch die Firmen-Historie nachzulesen ist, sondern auch die Faszination einer Röhre gut und nachvollziehbar beschrieben wird. Da Herr Kress die Geräte nicht kaufen muss, kann er natürlich schreiben:
„Die REFERENCE 5 SE ist für mich die Röhrenvorstufe, die es an Signalreinheit mit den besten Transistoren aufnimmt. Die Musik erklingt glasklar, wunderbar transparent und mühelos.“…..„Und wie es sich für eine AUDIO RESEARCH gehört, klingt die REFERENCE 5 SE sehr räumlich, aber nicht „laid-back“ oder gar hintergründig.
Wir möchten hier anfügen, dass das für die LS 17 SE mit kleinen Abstrichen ebenso gilt, die 5 SE punktet bei der Wiedergabe der „Atmosphäre“ und der „Plastizität“, so dass unter dem Strich alles noch „faszinierender“ und „echter“ klingt. Nicht vorenthalten möchten wir das Fazit von Herrn Kress zur REFERENCE 5 SE, dass unserer Meinung nach genauso für die LS 17 SE und LS 27 gilt, erst recht mit der umfangreichen hoer-wege Modifikation. Wir zitieren Herrn Kress:
„Es stimmt schon, einmal im Leben muss man „eine gute Röhre“ besessen haben. Soll die vollsymmetrisch, fernbedienbar und zuverlässig sein und über eine feinfühlige Lautstärkeregelung verfügen, dann führt an AUDIO RESEARCH einfach kein Weg vorbei.“
Ende des Zitats. Der Meinung sich wir auch, und da wäre z.B. die LS 17 SE ein wunderbarer Anfang. Nicht wirklich billig, aber angesichts der gebotenen Klang-Qualität preiswert, erst recht mit der vollständigen hoer-wege Modifikation.