Die Endstufe 840W/851W ist von CAMBRIDGE AUDIO natürlich als Ergänzung zur Vorstufe 840E/851E gedacht, kann aber auch mit jeder anderen Vorstufe kombiniert werden. Als Eingänge gibt es RCA und XLR, und es stehen jeweils 2 Paar sehr solide Lautsprecher-Terminals zur Verfügung. Wem die 350 Watt pro Kanal an 4 Ohm nicht reichen, kann die Endstufe brücken, und dann über bis zu 500 Watt an 8 Ohm verfügen. Oder man nimmt 2 Endstufen für Biamping, die 840W lässt sich für diese Betriebsarten leicht konfigurieren per Schalter auf der Rückwand. Zugegeben, mit 2 oder mehr Endstufen wird es ein teures Vergnügen, aber manchmal ist ordentlich „Hubraum“ einfach vonnöten !!
Dank der CAMBRIDGE-eigenen CLASS XD™ Technologie soll die Endstufe die Vorzüge von CLASS-A- (= geringe Verzerrungen), mit den Vorzügen von CLASS-B-Verstärkern (= hohe Leistung) verbinden. Dabei soll die Verlust-Leistung nur wenig höher als bei CLASS-AB- liegen, aber deutlich geringer als bei reinen CLASS-A-Verstärkern sein. Pro Seite sind 4 Paar Transistoren für die Audio-Signale, und zusätzlich jeweils 1 Paar für CLASS XD™ montiert.
Ob bei den heute verfügbaren Leistungs-Transistoren mit Transit-Frequenzen bis weit über 20 MHz, die Welt auf eine solche Schaltung wirklich gewartet hat, glauben wir eher nicht. Zumal sich Unterschiede bei den Verzerrungen erst in der zweiten Stelle hinter dem Komma zeigen, siehe das zur CLASS XD™ Technik veröffentlichte White Paper. Dennoch bleibt festzuhalten dass die Verzerrungen für eine Endstufe dieses Kalibers exemplarisch niedrig sind, und vor allen Dingen zu höheren Frequenzen kaum ansteigen. Das lässt auf eine sehr „angenehme“ Art der Wiedergabe schließen !! Um den gewünschten Effekt zu erreichen, also „CLASS-A-Betrieb“ bis etwa 30 Watt Ausgangs-Leistung, muss die eine Seite der Stromversorgung jeder Endstufe ziemlich belastet werden. Das führt dazu, dass sich selbst bei geringer Lautstärke die großen Kühlkörper kräftig erwärmen. Viel Wärme bedeutet hohe Verlust-Leistung, und damit viel Energie-Verbrauch. Abgesehen vom Umweltgedanken bedeutet das auch, dass das Netzteil bereits bei geringer Lautstärke kräftig belastet wird, womit u.U. für Impulse die Reserven etwas knapp werden können.
Aber alle Theorie ist grau, wie klingt es denn nun ? Wir waren zuerst einmal mächtig beeindruckt ob des Tiefton, der selbst aus unseren kleinen 2-Wege Boxen mit 17er „Bass“ sauber und konturiert zu vernehmen war. Dass die 840W eine „große“ Endstufe ist, wird schon nach wenigen Takten unmißverständlich klar. Und auf einem soliden Fundament kann sich der Rest der Musik hinreißend entfalten, Stimmen klingen warm und unangestrengt, die übrigen Instrumente haben ihren „Raum“, das ist schon richtig gut !! Aber überall gibt es Nörgler, und auch hier bemerkte recht schnell jemand, dass insbesondere die dynamische Abstufung in den Mitten „recht oberflächlich“ geriet. Oder mit anderen Worten: Das Klangbild wirkte, nicht im Bass, aber in den Mitten und Höhen etwas „statisch“. Für Leute wie uns, die die Begeisterung des Musikers beim Musikmachen aus jeder Note hören wollen, ein Grund den Lötkolben anzuheizen !!
Hier die Leistungs-Daten des 840W:
Das Innenleben der Endstufe 840W zeigt den großen 1kW RK-Trafo, sowie den ansonsten strikt kanalgetrennten Aufbau. Zwar gibt es XLR-Eingänge, es ist aber lediglich ein „TerraPin TPB“ pro Kanal eingesetzt (siehe auch das nächste Foto). Dazu gibt es wieder zahlreiche NE5532, und da pro Kanal „nur“ eine Endstufe vorhanden ist, arbeitet auch die 840W intern unsymmetrisch, aber mit 4 parallel geschalteten, bipolaren Transistor-Paaren pro Ausgang !! Die 840W ist service-freundlich aufgebaut, und lässt sich durch Entfernen von mehr als 80 Schrauben fast vollständig zerlegen.
Das Input-Board der Endstufe 840W zeigt in der Mitte (normalerweise unter einer schwarzen Abdeckung) die Bauteile, die den großen RK-Trafo verzögert mit dem Stromnetz verbinden, sowie die beiden Haupt-Sicherungen der 2 RK-Trafos. Wer alle Sicherungen dieser Endstufe durch bessere ersetzen will, sollte diese beiden nicht vergessen. Links und Rechts davon die kanalgetrennten Eingangs-Stufen. Gut zu sehen sind ansonsten die 2 „TerraPin TPB“ und die zahlreichen NE5532. Deren Austausch lohnt bei Ansteuerung der Endstufe über die RCA-Eingänge (was wir empfehlen) übrigens nicht.
Die Stromversorgung für das Input-Board verfügt über einen eigenen, ca. 60VA RK-Trafo (nicht im Bild), der zusammen mit der gezeigten Platine hinter der Front montiert ist. Natürlich werden auch hier bei unserer Modifikation die Elektrolyt-Kondensatoren und Dioden ausgetauscht.
Die Endstufen-Platinen sind direkt auf die Kühlkörper montiert. Links die Eingangs-Stufe, etwa in der Mitte der Lautsprecher-Anschluss (das rote und schwarze Kabel). Der große, grüne Widerstand „hilft“ zusammen mit 2 Transistoren beim „Verheizen“ des Ruhestroms. Die rechte Hälfte zeigt die Puffer-Kondensatoren, sowie unter den bunten Kabeln einen massiven, ebenfalls „gekühlten“ Brücken-Gleichrichter. Die kompakte Platine ermöglicht kurze Wege, und massive Stromschienen sorgen für „ungehemmten“ Stromfluss. Ansonsten ist eine „normale“ Gegentakt-Endstufe mit allerdings 4 parallel geschalteten Leistungs-Transistoren zu sehen. Selbstverständlich werden auch bei diesen beiden Platinen die Elektrolyt-Kondensatoren ersetzt, sowie wesentlich bessere Emitter-Widerstände „verbaut“.
Die Rückseite der 840W zeigt für eine Endstufe erstaunlich viele Anschlüsse. Denn sowohl die RCA- als auch die XLR-Buchsen sind doppelt vorhanden, um die Signale der Vorstufe gleich zur nächsten Endstufe durchschleifen zu können. Die Lautsprecher-Anschlüsse sind netterweise auch doppelt vorhanden, so ist Bi-Wiring ganz einfach zu realisieren.
Also wieder den Lötkolben angeheizt, und die Schubladen mit den sündhaft teuren Bauteilen geöffnet !! Bei der Beschreibung des Innenlebens der 840W haben wir ja bereits die Punkte hervorgehoben, wo unsere Modifikation ansetzt. Also das Gerät zerlegt (das dauert „nur“ rund 1 Stunde), und die Stromversorgung des INPUT-BOARDS so schnell und störungsarm wie möglich gemacht, und einige Koppel – Kondensatoren durch hochwertigere ersetzt. Das Gleiche bei den beiden Endstufen-Platinen. Mehr als 8 Stunden später sind so insgesamt über 60 neue Bauteile eingesetzt und ergänzt, das sind u.a. 8 Gleichrichter-Dioden, 8 „große“ und mehr als 25 „kleine“ Elektrolyt-Kondensatoren, zahlreiche Folien, sowie 20 Emitter-Widerstände. Das klingt, wie bei der 840E, ebenfalls nach sehr viel Arbeit, und das stimmt auch hier !!
Und, lohnt sich der ganze Aufwand ?? Fest steht, dass Mensch mit der „unbehandelten“ 840W schon richtig gut Musik hören kann. Wer nur „BASS“ bzw. Tiefton hört, wird rundherum beeindruckt sein !! Soviel sauberer, tiefer, voluminöser und trotzdem konturierter, „schneller“ Bass selbst aus eher kleinen Lautsprechern, und erst recht aus großen Lautsprechern, ist wirklich nicht alltäglich. Wäre da nur nicht diese „Hüft-Steifigkeit“, diese „routinierte“, fast schon „gelangweilte“ Wiedergabe der Mitten !! Wer will schon „Mitten“ hören, wo ich doch so gut Tiefton reproduzieren kann, mag sich der 840W denken. Wir denken anders, und wollen „das ganze Bild“ !!
Die modifizierte 840W zeigt einen etwas weniger dominanten Tiefton, dafür aber viel mehr „Beweglichkeit“ in den Mitten, und einen feineren, dennoch unangestrengteren Hochton. Also kurz gesagt, mehr Musik, und das auch noch „spannender“ dargeboten !! Unserer Meinung nach ist man mit der hoer-wege modifizierten 840W dem „audiophilen Paradies“ sehr viel näher als vorher. Deshalb lautet auch hier unser Fazit: „Well done !!“. Im Vergleich zu anderen Endstufen dieses Kalibers ist der Preis immer noch sehr moderat. Aufbau, Bedienung und Design sind gut und wertig gemacht, und diese Endstufe lässt sich in praktisch jede Kette perfekt integrieren.
In Verbindung mit dem hoer-wege modifizierten CD-Spieler 840C, sowie der passenden Vorstufe 840E, hat man eine Kette auf allerhöchstem Niveau, die mit nur einer Fernbedienung auskommt, und zeitlos schön aussieht !!
Der 1. deutsche Testbericht zum 840E und 840W steht in der Zeitschrift STEREO Ausgabe 10/2008. Unter dem Titel „STARKE CHARAKTERE“ wird ab Seite 56 ff u.a. über den Vorverstärker 840E und den Endverstärker 840W von CAMBRIDGE AUDIO berichtet.
Wir zitieren (leicht verkürzt) aus dem STEREO Test:
„…Wir können eine gewisse, nicht alltägliche Begeisterung für diese praktisch fehlerlosen Amps nicht verhehlen. Wenn mich als Autor dieser Zeilen ein guter Freund fragte, was ich für rund 5000.- € heute kaufen würde, um die nächsten Jahre überglücklich Musik zu hören, dann wäre diese …… um den 840C CD-Spieler ……….. ergänzte …… Kombi ……. ein ganz, ganz heißer Kandidat aufs Siegertreppchen. Das sollte als Kompliment wohl reichen.
Die Zeitschrift AUDIO folgte im Juli 2009. Unter dem Titel „Heiße Riesen“ wird ab Seite 22 ff der 840E attestiert:
„…Ein Quervergleich mit der teureren Audionet Pre1 G2 ergab dann eine überraschende Standortbestimmung: Die 840E wirkte zwar einen Hauch erdiger in den Klangfarben und weniger fein aufgelöst am obersten Ende, aber auch kräftiger, rhythmisch prägnanter und summa summarum kaum schlechter als ihre deutsche Kollegin.
Die Beschreibung zur 840W aus dem gleichen Artikel in AUDIO 7/2009:
„…die Maximalleistung……[ist]…. mehr als genug, um die Basslinie auf „Mr. Titz (The Revelator)“ von Shalabi Effect („The Trial Of St. Orange“; auf www.alien8recordings.com auch als FLAC-Download) mit ungebremster Brutalität in den Hörraum zu blasen. Und zwar auch dann, wenn ernsthaft hungrige Boxen wie die Revel Performa F52 zu füttern waren. Während das Stück mit Loops von Sam Shalabis Oud, rasendem Tabla-Geklöppel und schließlich kantig-energischen Breakbeats Runde um Runde mehr Fahrt aufnahm, zeigten auch die Endstufen immer deutlicher ihren jeweiligen Charakter: Die samtwarme Cambridge 840W wahrte selbst in den dissonanten, chaotischen Passagen und auch bei Live-Pegeln jene distinguierte Eleganz und Zurückhaltung, die das Klischee von einem englischen Verstärker erwarten würde, und die man dennoch nur in Ausnahmefällen findet.
Auf der Homepage von CAMBRIDGE-AUDIO findet sich zum Download u.a. ein Artikel aus der amerikanischen Zeitschrift „the absolute sound“ vom November 2008 unter dem Titel „Cambridge Graduates“. Hier das Fazit des Autors Neil Gader:
„… By any standard the Cambridge Audio Azur 840E and 840W rank as excellent components and at roughly 3.500.- €, a supernatural deal……Do the superstars of the industry have anything to fear? Let me put it this way – I wouldn’t suggest they ignore the footsteps coming up behind them. This pair from Cambridge has graduated with honors and is ready to take on the world.
Preise und Lieferbarkeit: Die HiFiWERKSTATT hoer-wege liefert gerne alle CAMBRIDGE AUDIO Verstärker, sowie das passende hoer-wege Umrüst-Kit mit ausführlicher Anleitung, Fotos der Platinen mit Markierung der zu tauschenden Bauteile, bleifreiem Silber-Lötzinn und spezieller,Flußmittel-getränkter Entlötlitze, sowie ca. 60 bis 110 neue Bauteile in allerbester Qualität. Den Umbau sollten nur erfahrene Löter vornehmen !! Die aktuellen Preise finden sich unter CAMBRIDGE AUDIO Verstärker-Preise.
Wer beim 840W alle Sicherungen durch bessere ersetzen will, benötigt 9 Stück. Die HiFiWERKSTATT empfiehlt für die hoer-wege modifizierten Geräte ausschließlich die PADIS FURUTECH Rhodium Sicherungen.
Geübte „Löter“ sollten für den Umbau etwa 10 Stunden einplanen. Wenn anschließend etwas nicht funktioniert, helfen wir gerne weiter, nur kann das u.U. wegen dem hohen Zeitaufwand bei der Fehlersuche teuer werden !!
Wer sich den Umbau nicht selbst zutraut, der beauftragt die HiFiWERKSTATT hoer-wege, oder einen unserer autorisierten Partner. Dadurch wird das Ganze natürlich teurer, siehe CAMBRIDGE AUDIO Verstärker-Preise. Dazu gibt es die Sicherheit, dass der Umbau von Profis vorgenommen wurde, außerdem gewähren wir in jedem Fall 2 Jahre Garantie auf den Umbau. Bei modifizierten Geräten verfällt natürlich die Hersteller-Garantie, wer aber über uns gekaufte Neugeräte von uns modifizieren lässt, braucht sich darüber keine Gedanken zu machen, da wir dann auch für das Gerät eine 2-jährige Garantie übernehmen. Selbstverständlich helfen wir auch nach Ablauf dieser Frist, sollte das modifizierte Gerät irgendwann einmal Probleme machen.
Außerdem kann die HiFiWERKSTATT hoer-wege Schaltpläne sehr vieler anderer Geräte beschaffen und Tipps geben, welche Bauteile gegen höherwertige getauscht werden sollten. Die entsprechenden Bauteile einschließlich Anleitung liefern wir gleich mit. Eine Liste der Geräte, für die bereits erprobte hoer-wege Umrüst-Kits verfügbar sind, gibt es unter Die Liste der modifizierten Geräte. Sollten Sie Ihr Gerät in dieser Liste nicht finden, fragen Sie trotzdem an. Der Umbau kann selbstverständlich auch von der HiFiWERKSTATT hoer-wege, oder unseren autorisierten Partnern, vorgenommen werden.