Der Hoer-wege DAC1794 MK-4 hat gegenüber dem Vorgänger klanglich nochmal deutlich zugelegt: Insbesondere akustische Instrumente und Stimmen klingen sehr viel feiner, musikalischer und nuancierter. Auch das Timing hat sich nochmal deutlich verbessert.
Der DAC1794 MK-4 erstellt eine noch etwas weitere und tiefere Bühne, mit sehr realistischen Abmessungen. Die einzelnen Instrumente sind perfekt umrissen und sehr sauber getrennt. Die klangliche Signatur ist dem DAC1794 MK-3 durchaus vergleichbar, aber in allen Aspekten besser und nochmal sehr viel involvierender. Auch lange Hör-Sessions bleiben vollkommen stressfrei. Die Verbesserungen waren für mich auch im A/B-Vergleich sofort hörbar.
Damit der DAC1794 MK-4 wirklich zeigen kann was in ihm steckt, ist aber leider ein geeigneter (und entsprechend teurer) Zuspieler unbedingt notwendig: Das hoer-wege CEC TL-5 ist ein sehr, sehr guter CD-Transport, der mir über mehr als vier Jahre in Kombination mit dem DAC1794 MK-3 sehr viel Freude gemacht hat. Der hoer-wege CEC TL 2N ist etwa doppelt so teuer, spielt dafür aber auch nochmal in einer ganz anderen Liga, und ist aus meiner Sicht als Partner für den DAC1794 MK-4 unbedingt zu bevorzugen.
[Anmerkung der HiFiWERKSTATT: Wer lieber streamt, dem wird der hoer-wege ARIES G2.1 empfohlen].
Über das CEC TL 2N werden auch ‚harte‘ Instrumente wie eine Trompete oder ein Shofar erstaunlich natürlich und präzise wiedergegeben. In den Spitzen geht der Klang weit in den Grenzbereich, bleibt aber immer noch so gerade auf der angenehmen Seite, ganz genauso wie man es von sehr guten Live-Konzerten kennt. Hier zerrt auch bei hoher Lautstärke absolut nichts.
Selbst ein Album wie Chet Atkins „Sails“, dass über ein weniger ausgefeiltes Setup schnell nach belanglosem Easy Listening Geplätscher klingt, entfaltet über die TL 2N/MK-4 Kombination auf einmal eine erstaunliche Komplexität und Sogwirkung. Das ist schon sehr beeindruckend.
Mein hoer-wege Cambridge Audio CXU ist wahrscheinlich der beste Multiplayer den es je gab, klanglich lässt er jedenfalls alle OPPO-Player problemlos im Regen stehen.
Auch der CXU hat aber leider überhaupt keine Chance gegen das hoer-wege TL 2N: Selbst Hybrid-SACDs klingen im direkten Vergleich über den CXU plötzlich farblos und ‚blutarm‘. Die Unterschiede sind subtil, aber deutlich hörbar. Ich wollte es bisher nicht glauben, aber es scheint tatsächlich so, dass 16 Bit und 44,1 kHz bei guter Aufnahme und perfekter Abtastung klanglich kaum übertroffen werden können.
Wie schon beim TL-5 lässt sich das Display des TL 2N dimmen oder auch komplett ausschalten. Anders als beim kleineren Modell wird diese Einstellung gespeichert, bleibt also auch bei Netztrennung erhalten.
Ein kleiner Hinweis ist aber doch notwendig: Das TL 2N ist ein Hochpräzisions-Gerät und (anders als das TL-5) auch hochempfindlich. Eine perfekt waagerechte Aufstellung sowie ein hochwertiges Rack oder zumindest gute Entkoppelungs-Füße (meine Favoriten sind die SSC Netpoint), sind sowohl für optimalen Klang als auch für störungsfreien Betrieb unabdingbar. Wenn eine CD tiefere Kratzer oder Beschädigungen hat, kann es auch bei perfekter Aufstellung zu Aussetzern kommen. Bei mir ist es bisher zweimal passiert, in beiden Fällen hatte die CD einen deutlich sichtbaren Schaden. Beide CDs liefen über das TL-5 problemlos durch. Aber das ist natürlich einmal mehr jammern auf allerhöchstem Niveau, immer getreu dem Motto ‚Lerne zu klagen ohne zu leiden.‘
[Anmerkung der HiFiWERKSTATT: Es ist tatsächlich so, dass das TL 2N empfindlich auf verschmutzte oder beschädigte CDs reagiert, und kann selbst durch Fingerabdrücke in Schwierigkeiten kommen. Bei Schmutz oder Fingerabdrücken hilft ein Tropfen Spülmittel, der mit dem Finger und etwas Wasser auf der Unterseite der CD verrieben wird, danach gründlich abspülen, und mit fusselfreiem Baumwoll-Geschirrtuch von Innen nach Außen abtrocknen.]
Zurück zum DAC1794 MK-4: Ich bin nicht sicher, ob die z.B. von DCS für mehrere zehntausend Euro angebotenen DACs nochmal mehr können, aber im vierstelligen Preisbereich dürfte der DAC1794 MK-4 derzeit auch weltweit wenig ernsthafte Konkurrenz haben.
Zudem ich es sehr erfreulich finde, dass auch der DAC1794 MK-4 wieder auf Klangfilter, Upscaling-Optionen und ein Display verzichtet. Hier muss nichts eingestellt werden und es braucht auch kein Benutzerhandbuch, der DAC1794 MK-4 ist im besten Sinne ‚Plug-and-Play‘. Trotz aufwendigem Doppel-Mono Aufbau halten sich auch Größe und Gewicht wieder in einem erfreulichen Rahmen. Nicht zuletzt ist der neue DAC im Betrieb vollkommen frei von unerwünschten Nebengeräuschen wie Trafo-Brummen.
Fazit: Mein musikalisches Ziel war immer, das Live-Erlebnis so perfekt wie möglich zu imitieren. In meinem Hörraum kommt die MK-4/TL 2N Kombination dem schon sehr nahe. ‚Anders‘ geht immer, aber wirklich ‚besser‘ dürfte an diesem Punkt sehr, sehr schwierig werden.
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Mitspieler: Verstärker Enleum AMP-23R , Lautsprecher Ayon BlackHeron, hoer-wege Netzkabel, Inakustik Interconnects, Digital- und HDMI Kabel van den Hul LS-Kabel, Kopfhörer Hifiman Susvara mit WyWires Platinum Kabe. Stromoptimierung: NuPrime AC-4 (aktiv), Akiko Audio Corelli (passiv), Akiko Audio Castello Grounding Box. Hörraum: 24 qm, akustisch optimiert.