Kundenstimme: PHONO-MC

mailto: andreas.kries(at)t-online.de
To: hifiwerkstatt@hoer-wege.de
Datum: Sonntag, 18. Dezember 2011 12:29

Betreff: PHONO-MC

Hallo zusammen,
seit fast drei Jahren betreibe ich die PHONO-MC V1 mit Akkunetzteil, die von Herrn Horwege bis auf die symmetrischen Anschlüsse auf den Stand der V2 gebracht worden ist. In dieser Zeit waren an das Gerät längerfristig verschiedene Tonabnehmer von Benz Micro angeschlossen: ACE LH, Wood LS, Ebony H, Ruby LS Wood, so dass ich etwas Erfahrung sammeln konnte.
Mit dem einfachen Gehäuse kann eine fertig gebohrte und beschriftete Frontplatte aus dem Hause hoer-wege kombiniert werden; ich habe mir in Unkenntnis dieser Tatsache eine solche von Schaeffer in Berlin anfertigen lassen – sieht gut aus, wirkt nicht wie eine Garagenbastelei. Mit dem Mäuseklavier auf der Rückseite des Gerätes ist eine hinreichend feine Impedanzanpassung möglich; ich habe zusätzlich ein Extrabuchsenpaar, so dass ich Widerstände parallel legen kann; auf diese Weise lässt sich jeder Wert zwischen 30k und Null realisieren. Die Verstärkung wird mit einem Drehschalter auf der Front eingestellt; drei Stufen lassen sich wählen, so dass wohl die meisten Tonabnehmer optimal betrieben werden können.
Abgesehen davon, dass aufgrund der Qualität des Abtasters die Ergebnisse mit dem aktuellen „Ruby“ am besten sind, ließ sich doch im Laufe der Zeit ein klanglicher roter Faden feststellen, der der PHONO-MC zuzuordnen ist: Der dargestellte Raum lässt in keiner Dimension Wünsche offen; kleine Ensembles mit sparsamer Instrumentierung stehen glaubhaft plastisch im Raum, bei größeren ist – so die Aufnahme es erlaubt – stets ein genaue Ortung möglich. Das „Tonbild“ wird mit frischen Farben „gemalt“, wenn auch nicht mit der zwar durchaus ansprechenden, aber manchmal auch leicht unnatürlichen Vollmundigkeit einiger Röhrenvorstufen. An den Frequenzbandenden gibt es nichts zu bemängeln: Straffe, präzise, tiefe Bässe auf der einen, brillante Höhen ohne Zischeleien auf der anderen Seite.
Für die TA-Systeme mit niedrigen Ausgangsspannungen bietet Benz Micro die eigene „Lukaschek“-Phonostufe an, die ich zuvor ein Jahr mit einem Ruby betrieben hatte, und die auch heute noch im Freundeskreis kursiert, so dass ein Vergleich möglich war. Obwohl dieses Gerät genau auf die Benz-Systeme zugeschnitten ist, kann es zumindest mit dem Originalnetzteil keine besseren Ergebnisse aus den genannten TAs herausholen, ist aber hinsichtlich der Anpassung anderer Systeme nicht so vielseitig. Die hoer-wege PHONO-MC ist also eine bedenkenswerte Alternative, nicht nur für Benz-Hörer.
Was mich manchmal etwas stört, ist ein leichtes Rauschen bei höherer Verstärkung, die ich bei anderen Phonostufen so nicht wahrgenommen habe. Dies ist laut Herrn Horwege der unbeschränkten Bandbreite der Phonostufe geschuldet; diese ist aber mitverantwortlich für den herausragend guten Klang. Und da ich daran nichts zu ändern gedenke, komme ich mit dem in Rede stehenden geringen Rauschen gut klar.
Insgesamt stellt sich mir die PHONO-MC als eine universelle Phonostufe der klanglichen Oberklasse dar, die nach meinen Erfahrungen und Querchecks nur von Fertiggeräten aus dem Preissegment oberhalb von 2000 Euro getoppt wird. Last but not least ist auch der sehr gute Service von Herrn Horwege ein Argument für die PHONO-MC: Bei Problemen wird schnell und günstig geholfen. Bei mir wird die PHONO-MC noch lange ihren Verstärkungsaufgaben nachkommen dürfen.
Gruß, Andreas Kries, Heinsberg

– Andreas Kries